2016

10. Juni 2016 – Nachrichten am Morgen

todayJuni 10, 2016

Hintergrund
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Tintenpalast, Sitz der Nationalversammlung; © Wikimedia Commons

Eine Erklärung der Regierung Namibias zum umstrittenen neuen Parlamentsgebäude sorgt für widersprüchliche Berichte. Laut Namibian werden die Pläne fortgeführt, allerdings in abgespeckter Form. So sei in einer neuen Machbarkeitsstudie statt der veranschlagten 2,2 Milliarden Namibia Dollar nur noch von 1,5 Milliarden die Rede. Der Republikein dagegen berichtet von einer Verschiebung, die Allgemeine Zeitung gar von einem einstweiligen Stopp der Pläne. Alle Berichte stützen sich auf eine Mitteilung von Informationsminister Tjekero Tweya über die Empfehlung eines Komitees führender Mitglieder der Regierung unter Vorsitz von Vize-Präsident Nickey Iyambo.

Der Massenprotest gegen den geplanten Parlamentsbau soll trotz eines Verbotes der Polizei nächsten Donnerstag in Windhoek stattfinden. Das habe die Initiative Affirmative Repositioning AR nach einem mehrstündigen Gespräch mit Generalinspektor Sebastian Ndeitunga mitgeteilt, berichtet der Namibian. Man habe Ndeitunga allerdings angeboten, die Aktion auf den Nachmittag zu verlegen und sich für den Aufmarsch auf bestimmte Routen zu einigen. Notfalls werde man sich das Demonstrationsrecht durch einen Eilantrag sichern, so AR. Ndeitunga hatte alle Demonstrationen zwischen Montag und Samstag untersagt, weil in der Zeit internationale Ereignisse stattfinden. AR will mit Tausenden jungen Namibiern im Parlamentsgarten gegen den 2,2 Milliarden Namibia Dollar teuren Bau demonstrieren.

Die Wasserkrise in Namibia dürfte verheerende Folgen für Wirtschaft und Arbeitsplätze haben. Davor habe der Investment-Experte Suta Kavari der Firma Capricorn gewarnt, meldet die Presseagentur Nampa. Betroffen sei nicht nur die Landwirtschaft, sondern aufgrund der niedrigen Pegel im Kunene und im Kariba-See auch die Stromerzeugung im Land und in der Region. Vor allem jedoch werde der Bausektor einen Einbruch erleiden, so Kavari. Dies wirke sich auf das Wachstum der Wirtschaft aus und bedrohe viele Arbeitsplätze. – Laut Allgemeiner Zeitung befürchten Experten einen Wirtschaftsverlust von 4,2 Milliarden Namibia Dollar.

Bei ihrer Tagung in Luxemburg wollen die EU-Innenminister heute ein schärferes Waffenrecht auf den Weg bringen. Unter anderem sollen bestimmte halbautomatische Waffen verboten werden. Außerdem sind strengere Registrierungspflichten geplant. Hintergrund sind die Anschläge von Paris und Brüssel. Weiteres Thema ist die umstrittene Aufhebung des Visa-Zwangs für bestimmte Länder. In Sachen Türkei steht dabei heute keine Entscheidung an.

US-Präsident Obama stellt sich im Rennen um seine Nachfolge hinter Hillary Clinton. Er sei auf ihrer Seite und brenne darauf, mit ihr Wahlkampf zu machen, sagte er. Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten hält Obama für entschieden – Clintons innerparteilicher Konkurrent Sanders hat allerdings noch nicht aufgegeben. Unterdessen hat der designierte Präsidentschaftskandidat Trump Streit mit der Rockband Queen. Die britische Gruppe will dem Immobilienmilliardär verbieten, auf Wahlkampfveranstaltungen ihren Song „We are the Champions“ zu spielen.

In Namibia und Sambia hat die Polizei sechs Mitglieder eines Syndikates gefasst, das im Etosha-Nationalpark Nashörner gewildert hat. Laut Allgemeiner Zeitung wurden in Sambia Anfang Mai zwei Hörner beschlagnahmt. In ihnen habe man Mikrochips gefunden, die einem Spitzmaul-Nashorn in Etosha implantiert worden waren. Zudem wurden zwei Mitglieder der sambischen Luftwaffe sowie ein Namibier verhaftet. Kurz zuvor nahm die namibische Polizei in Etosha zwei mutmaßliche Wilderer und einen Mitarbeiter des Stromlieferanten Cenored in Ondangwa fest. Laut AZ gab der in Sambia verhaftete Namibier zu, die Hörner vom Cenored-Mitarbeiter erhalten zu haben.

Geschrieben von: Redaktion

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