2015

10. November 2015 – Nachrichten am Morgen

todayNovember 10, 2015

Hintergrund
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Der wegen Mordes angeklagte Farmer Fritz Eichhoff aus der Umgebung von Hochfeld ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Laut Allgemeiner Zeitung gewährte das Gericht eine Kaution von 30.000 Namibia Dollar. Sein Prozess, der gestern beginnen sollte, wurde auf den 12. September vertagt. Der 32-jährige Eichhoff hat bereits zwei Jahre in Untersuchungshaft verbracht. Er hatte zugegeben, im Oktober 2013 auf der elterlichen Farm Vergenoeg den 51-jährigen Cornelius Slinger und drei seiner Jagdhunde erschossen zu haben. Die Leiche des Mannes und die Kadaver der Hunde hatte er in einem Erdferkel-Loch versteckt.

Vertreter des Völkermord-Komitees der Herero und Nama haben den jüngsten Schritt der Regierung zu Verhandlungen mit Deutschland begrüßt. Mit dem langjährigen Botschafter Zed Ngavirue habe man einen erfahrenen Mann zum Sonderbeauftragten für die Gespräche ernannt, sagte ein Vertreter des Komitees gegenüber der Presseagentur Nampa. Zudem stamme er aus jenen Gemeinschaften, die von den Verbrechen deutscher Truppen während der Kolonialzeit betroffen waren. Die Regierungen beider Länder hatten vergangene Woche ihre Gespräche bestätigt und Sonderbeauftragte benannt. Deutschland wird vom langjährigen Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages Ruprecht Polenz vertreten.

In Namibia sollen mutmaßliche Mörder nicht mehr gegen Kaution freigelassen werden. Das forderte die Gouverneurin der Region ||Karas, Lucia Basson, gestern im Gespräch mit der Presseagentur Nampa. Die Regierung müsse die Möglichkeit einer Kaution in Fällen gravierender Verbrechen abschaffen. Am frühen Sonntagmorgen war ihr 29-jähriger Neffe in Keetmanshoop erschossen worden. Der Täter sollte heute wegen eines anderen Mordes vor Gericht erscheinen. Laut Augenzeugen war er dem Neffen Bassons zuvor an einer Bar im Township Tseiblaagte in den Wagen gefahren.

In Berlin wird der südafrikanische Präsident Zuma heute von Bundeskanzlerin Merkel empfangen. Die beiden wollen unter anderem über die allgemeine Lage im südlichen Afrika sprechen, wie eine Regierungssprecherin sagte. Zuma führt Südafrika seit 2009 an und hatte sich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder gegen Studentenproteste gewährt. Teilweise war es dabei zu Ausschreitungen gekommen.

Auch Moskau schließt inzwischen nicht mehr aus, dass die russische Passagiermaschine in Ägypten durch einen Terroranschlag zum Absturz gebracht worden ist. Das hat Ministerpräsident Medwedew gesagt. Die Maschine war nach dem Start im Urlaubsort Scharm el Scheich abgestürzt, keiner der 224 Insassen überlebte. Großbritannien und die USA sowie internationale Ermittler äußerten bereits früher den Verdacht, dass eine Bombe an Bord der Maschine explodierte.

Der Gesundheitszustand von Altkanzler Schmidt hat sich offenbar erneut dramatisch verschlechtert. Verschiedene Medien berichten, dass Freunde und Verwandte sich in Hamburg treffen, um von dem 96-jährigen Abschied nehmen zu können. Genauere Informationen gibt es bislang nicht. Schmidt war vor rund 2 Monaten wegen eines Gefäßverschlusses im Bein ins Krankenhaus eingeliefert und operiert worden.

In der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland ist offenbar ein neues brisantes Schreiben aufgetaucht. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Demnach gibt es Hinweise darauf, dass zumindest versucht wurde, Stimmen von FIFA-Funktionären zu kaufen. Der DFB will jetzt den WM-Skandal so schnell wie möglich aufklären.

Das Bildungsministerium Namibias gibt 64 Prozent seines Budgets für Gehälter aus. Das habe Ministerin Katrina Hanse-Himarwa gestern in ihrer Rede zur Lage des Bildungs- und Kultursektors in Windhoek erklärt, berichtet der Namibian. Daher fehle Geld für viele geplante Projekte, obwohl ihr Ministerium mit 11,3 Milliarden Namibia Dollar etwa 17 Prozent vom Gesamtbudget der Regierung erhalte. Laut Presseagentur Nampa wies Hanse-Himarwa zudem auf den Lehrermangel hin. Man habe auch unterqualifizierte und pensionierte Kräfte einstellen müssen. Dennoch waren Himarwa zufolge zu Jahresbeginn landesweit 5131 Lehrerstellen unbesetzt.

Geschrieben von: Redaktion

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