12. September 2016 – Nachrichten am Morgen

Auf Namibias Straßen sterben mehr und mehr Menschen bei Unfällen. Von Januar bis Anfang September seien 468 Verkehrstote registriert worden, teilte der Auto-Unfall-Fonds MVA laut Presseagentur Nampa mit. Damit sei die Summe der Todesopfer im gesamten Vorjahr von 482 bereits fast erreicht – vier Monate vor Jahresende. Die Zahl der Unfälle liegt in diesem Jahr bisher bei 2.774 – gegenüber 2.897 im Vorjahr. Dem MVA zufolge werden 95 Prozent der Unfälle von Fußgängern verursacht, die Verkehrsregeln missachten. Man wolle eine landesweite Studie starten, die genaue Daten liefert und Gegenmaßnahmen empfiehlt.

Im Korruptionsprozess gegen den Anwalt Dirk Conradie wird eine der vier Anklagen fallengelassen. Laut Namibian geht es dabei um den Vorwurf, Conradie habe bei einer Vorstandssitzung der Mobilfunkfirma MTC in Portugal als damaliger Vorstandschef seine Interessen nicht offengelegt. Da dies im Ausland stattfand, dürfen namibische Gerichte darüber nicht urteilen. Drei weitere Klagepunkte bleiben bestehen. Conradie und seine Geschäftspartnerin Sara Damases [dt.] waren 2012 verhaftet worden. Conradie soll versucht haben, Damases Anteile an einer Werbeagentur zu verschaffen, indem er einen Auftrag von MTC in Millionenhöhe in Aussicht stellte.

Die Regierung Namibias hält am Stopp des Milliarden-Auftrages für den Ausbau des Internationalen Flughafens bei Windhoek fest. Laut Namibian will sie beim Obersten Gericht gegen das Urteil des Obergerichtes vom Freitag Berufung einlegen, der Stopp im Dezember sei widerrechtlich erfolgt. Die Namibia Airports Company NAC hatte den Auftrag in Höhe von 6,8 Milliarden Namibia Dollar dem chinesischen Staatsunternehmen Anhui zugesprochen. Präsident Hage Geingob hatte dies wegen Unregelmäßigkeiten gestoppt. Anhui machte in seiner Klage geltend, nur das zuständige Transportministerium und nicht der Präsident habe den Stopp verfügen können. Der Ausbau umfasst eine neue Landebahn, einen neuen Kontroll-Tower und einen zweistöckigen Terminal.

In Katalonien haben hunderttausende Menschen für eine Loslösung von Spanien demonstriert. Kundegebungen gab es in Barcelona und anderen Städten der Region. Insgesamt zählte die Polizei rund 800.000 Demonstranten. Katalonien ist die wirtschaftsstärkste Region des Landes. Die Unabhängigkeitsbefürworter kämpfen seit Jahren für eine Volksabstimmung. Die Regierung in Madrid lehnt das ab.

Wenn die Lehrer an Namibias Schulen in den Streik treten, zieht die Regierung ihr Angebot für Gehaltserhöhungen zurück. Das habe Präsident Hage Geingob am Freitag im Staatshaus erklärt, berichtet der Namibian [engl.]. Lehrer hätten zwar das Recht auf einen Streik, aber Kinder hätten ein Recht auf Unterricht. Die Urabstimmung begann am Dienstag und dauert noch bis Ende dieser Woche. Die Lehrer-Gewerkschaft NANTU fordert rückwirkend ab April acht Prozent mehr Gehalt. Die Regierung hatte die Gehälter um fünf Prozent angehoben und ab kommenden April nochmals sieben Prozent mehr Geld angeboten.