2015

15. Dezember 2015 – Nachrichten am Morgen

todayDezember 15, 2015

Hintergrund
share close

Ruprecht Polenz; © Deutscher Bundestag/Wikimedia Commons

Die Sonderbeauftragten Deutschlands und Namibias für die Gespräche über die Kolonialzeit haben in diesen Tagen ihr erstes Treffen. Die deutsche Botschaft in Windhoek lädt für morgen Nachmittag zu einer Pressekonferenz des deutschen Beauftragten Ruprecht Polenz. Während seines dreitägigen Namibia-Besuches treffe er seinen namibischen Kollegen Zed Ngavirue und führe Gespräche in Windhoek und anderen Landesteilen, hieß es. Gut informierten Quellen zufolge traf er gestern ein. Am Freitag hatte die namibische Regierung Vertreter des Völkermord-Komitees der Herero und Nama zu Konsultationen eingeladen. Ziele der Gespräche sind die gemeinsame Bewältigung der Ereignisse der Kolonialzeit und ein gemeinsamer Weg in die Zukunft.

In Namibia wird das umstrittene Grundeinkommen (BIG) in leicht veränderter Form eingeführt. Das habe Präsident Hage Geingob gestern auf einer Pressekonferenz zum Ausklang des Jahres angekündigt, berichten Namibian und Allgemeine Zeitung. Demnach soll der monatliche Betrag nur an Bedürftige ausgezahlt werden. Auch solle BIG mit der bestehenden landesweiten Nahrungsmittel-Ausgabe koordiniert werden. Das Programm „Harambe towards prosperity for all“ wird den Berichten zufolge mit dem nächsten Haushalt ab 1. April verwirklicht. Als Ziel nannte Geingob, die Armut in Namibia bis 2025 auszumerzen.

Die Arabische Koalition will im Jemen offenbar vorerst die Waffen schweigen lassen. Wie saudische Medien berichten, hat die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition eine siebentägige Feuerpause angekündigt. Die jemenitische Regierung und ihre regionalen Verbündeten wollen so die heute in der Schweiz startenden Friedensgespräche unterstützen. Bei Kämpfen zwischen Huthi-Rebellen und regierungstreuen Kräften wurden seit März laut Vereinten Nationen mehr als 5.800 Menschen getötet.

Die USA gehen härter als je zuvor gegen den sogenannten Islamischen Staat vor. Nach Beratungen mit seinem Nationalen Sicherheitsrat sagte Präsident Obama, dass die Terrormiliz im Irak rund 40 Prozent der bewohnten Gebiete verloren habe, die sie kontrolliert hatte, und auch in Syrien komme man voran.

Der Dämpfer für den rechtsextremen Front National bei den Regionalwahlen in Frankreich wird innerhalb Europas begrüßt. Die Partei von Marine Le Pen konnte gestern keine Region gewinnen. Bei der ersten Runde hatte der Front National noch in sechs Regionen vorne gelegen. EU-Parlamentspräsident Schulz sagte in einem Interview, die Franzosen hätten ihren klaren Willen zur Verteidigung republikanischer Werte gezeigt. Auch mit einer hohen Wahlbeteiligung sei es gelungen, die Feinde der Demokratie zu stoppen.

Nachdem am vergangenen Freitag drei Raumfahrer von der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt sind, machen sich heute drei neue Astronauten auf den Weg dorthin. Ihr Start im kasachischen Baikonur ist für den Mittag geplant. Neben einem russischen und einem amerikanischen Raumfahrer ist zum ersten Mal auch eine Brite mit dabei.

Vier Männer, darunter zwei Polizisten, die einem britischen Urlauber-Paar umgerechnet 300.000 Namibia Dollar abgenommen haben sollen, dürfen aus der Haft entlassen werden. Laut Presseagentur Nampa gewährte das Magistratsgericht Windhoek ihnen gestern eine Kaution von jeweils 15.000 Namibia Dollar. Sie waren Anfang des Monats verhaftet worden. Es handelt sich um zwei Polizisten, einen Reiseleiter und einen angeblichen Diamantenhändler. Nachdem die Eheleute die ihnen angebotenen Steine als unecht erkannt und einen Kauf abgelehnt hatten, stoppten die beiden Polizisten ihren Wagen im Windhoeker Stadtteil Suiderhof und nahmen ihnen das Bargeld ab.

In den Regionen Kavango-West und -Ost drohen traditionelle Führer, den Trans-Caprivi-Highway zu blockieren. Wie der Namibian berichtet, protestieren sie gegen die Entlassung von Joseph Diescho als Direktor des Namibian Institute of Public Administration and Management (Nipam). Diescho stammt aus dem Kavango. Außerdem beklagen die traditionellen Führer eine mangelnde Präsenz ihrer Volksgruppen in der Regierung. Für Ende der Woche wurden alle Bürger der Region zu einer Versammlung in Rundu geladen, bei der Regierungsvertretern eine Petition überreicht werden soll. Diescho war vergangene Woche wegen Verstoßes gegen seinen Arbeitsvertrag entlassen worden. Er erhält eine Abfindung von 3,6 Millionen Namibia Dollar.

Geschrieben von: Redaktion

Rate it

0%