15. Februar 2017 – Nachrichten am Morgen

Präsident Hage Geingob hat Forderungen von Nama und Herero scharf zurückgewiesen, das Land ihrer Ahnen zurückzuerhalten. Die Landfrage werde von unzufriedenen Einzelpersonen missbraucht, sagte Geingob laut Presseagentur NAMPA zur Eröffnung der ersten Kabinettssitzung dieses Jahres im Staatshaus in Windhoek. Sie hofften, damit eine Explosion des Chaos auszulösen. Zugleich fragte Geingob, wer der ursprüngliche Eigentümer des Landes in Namibia sei, und kritisierte, dass niemand die San nenne. Er rief die neue Bewegung der Landlosen auf, Lösungsvorschläge zu unterbreiten, die mit einem vereinten, freien und versöhnten Namibia vereinbar sind.

Das Programm der Landzuteilung sollte gestoppt und der Minister für Bodenreform, Utoni Nujoma, entlassen werden. Das habe die Bewegung der Landlosen gestern auf einer Demonstration im Zoo Park in Windhoek gefordert, meldet die Presseagentur NAMPA. Bislang würden historische Ungerechtigkeiten nicht korrigiert, weil die Enteignung des Landes in der Vergangenheit bei der Bodenreform kein Kriterium sei. Die Bewegung der Landlosen hatte mit Massenversammlungen im Süden Namibias gegen eine angebliche Benachteiligung von Nama, Herero und Damara bei der Zuteilung von Land protestiert.

Zwei Männer, die wegen Mordes an einem Taxifahrer in Windhoek verurteilt worden waren, sind mit ihrer Berufung gescheitert. Wie die Allgemeine Zeitung berichtet, bestätigte das Oberste Gericht in letzter Instanz die Verurteilung wegen gemeinschaftlichen Mordes und die Strafen von 40 und 42 Jahren Haft. Die beiden Männer hatten im April 2010 mit einem Komplizen einen Taxifahrer aus nächster Nähe erschossen, sich jedoch im Laufe des Prozesses gegenseitig beschuldigt. Das Oberste Gericht erklärte die Frage, wer den Schuss abgegeben habe, für irrelevant. Alle drei hätten die Absicht gehabt, ihr Opfer zu töten, und seien damit des Mordes schuldig.

Die USA vollziehen in der Nahostpolitk eine überraschende Kehrtwende: Washington besteht im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern nicht mehr auf eine Zwei-Staaten-Lösung. Ein Vertreter der Trump-Regierung sagte: Man werde die Bedingungen für einen möglichen Friedensschluss nicht länger vorgeben. US-Präsident Trump trifft sich heute zum ersten Mal mit dem israelischen Regierungschef Netanjahu. Trump hatte zuletzt die Siedlungspolitik scharf kritisiert.

Am größten Staudamm in den USA gibt es vorläufig Entwarnung: Der Wasserpegel ist gefallen. Die knapp 200.0000 Bewohner der Region Oroville im Bundesstaat Kalifornien dürfen in ihre Häuser zurück. Nach starken Regenfällen drohten Überschwemmungen, weil Abflusskanäle am Staudamm beschädigt sind.

Der Universität Namibias UNAM droht bei weiteren Kürzungen des Budgets der Erstickungstod. Davor habe UNAM-Vize-Kanzler Lazarus Hangula gestern gewarnt, meldet die Presseagentur NAMPA. Vor drei Jahren habe man 21.000 Studenten gehabt und 1,1 Milliarden Namibia Dollar an Zuschüssen erhalten. Dann sei das Budget auf 600 Millionen Dollar gesenkt worden, die Zahl der Studenten jedoch auf 24.000 gestiegen. Zugleich versicherte Hangula, dass die Universität alles tun werde, um die finanziellen Herausforderungen zu meistern.