2018

16. August 2018 – Nachrichten am Morgen

todayAugust 16, 2018

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Die internationale Rating-Agentur Fitch stuft Namibias Kreditwürdigkeit weiterhin auf Ramsch-Niveau ein. Der Status bleibe laut Fitch bei „BB+ mit Ausblick stabil“, berichtet die Allgemeine Zeitung unter Berufung auf die Finanzberatungsfirma PSG Namibia. Hauptgrund ist demnach die Einschätzung des Wirtschaftswachstums in Namibia. Fitch habe seine Prognose für dieses Jahr von 2 auf 0,8 Prozent heruntergeschraubt – und für 2019 von 3 auf 1,9 Prozent. Die Anstrengungen der Regierung, ihre Finanzen zu konsolidieren, habe Fitch bei der Bewertung berücksichtigt. So geht die Rating-Agentur davon aus, dass das Haushaltsdefizit im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt von bisher 5,1 Prozent in diesem Finanzjahr auf 4,9 und im Folgejahr auf 4,1 Prozent sinkt. Für Unsicherheit sorgen laut PSG das geplante NEEEF-Gesetz und die bevorstehende Konferenz zur Bodenreform.

Die Tumulte in Okakarara wegen der Schließung der Bars am Wochenende haben möglicherweise ein gerichtliches Nachspiel. Herero-Oberchief Vekuii Rukoro fordere von Polizeichef Sebastian Ndeitunga eine Entschuldigung für den Vorwurf tribalistischer Äußerungen, berichtet die Wochenzeitung Informanté. Wenn diese nicht innerhalb von 48 Stunden erfolge, werde er ihn auf eine Million Namibia Dollar verklagen. Ndeitunga schloss laut Bericht eine Entschuldigung aus. Rukoro habe wenige Stunden vor den Tumulten in seiner Rede anlässlich des Gedenkens an die Schlacht am Waterberg von Owambo und Herero gesprochen – in einem Ton, der tribalistische Konflikte auslösen könne. Davon habe er Videoclips. Am Abend nach der Gedenkfeier hatte die Polizei alle Bars wegen eines tätlichen Angriffs auf einen Beamten schließen lassen.

Beim bislang größten Drogenfund in Namibia Mitte Juni in Walvis Bay hat es offenbar eine peinliche Polizei-Panne gegeben. Das gehe aus der Vernehmung des leitenden Ermittlers Charles Goagoseb gestern vor dem Magistratsgericht hervor, berichtet die Allgemeine Zeitung. Der Durchsuchungsbefehl sei erst erteilt worden, nachdem der Container bereits durchsucht und die Drogensendung entdeckt worden war. Die Polizei hatte auf einen Tipp hin in einer Lieferung von angeblichem Kopierpapier aus Brasilien 412 Kilogramm Kokain gefunden. Der Schwarzmarktwert wird auf über 200 Millionen Namibia Dollar geschätzt. Angeklagt sind der 36-jährige Geschäftsmann Grant Noble und sein 62-jähriger Partner Dinath Azhar. Sie bleiben bis zur nächsten Verhandlung am 3. September in Untersuchungshaft.

Großer Bahnhof am Internationalen Flughafen: Heute treffen die Staats- und Regierungschefs der SADC-Mitgliedsländer zu ihrem 38. Gipfeltreffen in Windhoek ein. Das Treffen stehe unter dem Motto „Promoting infrastructure development and youth empowerment for sustainable development“, meldet die Presseagentur NAMPA unter Berufung auf das Informationsministerium. Morgen wird Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa den SADC-Vorsitz offiziell an Präsident Hage Geingob übergeben. Am Samstag geht der Gipfel zu Ende. An wann genau die Staatschefs heute eintreffen, geht aus der Meldung nicht hervor. Auf der Straße zwischen Flughafen und Windhoek sowie in der Stadt muss mit Verkehrsstopps gerechnet werden.

Im Prozess gegen den ehemaligen Wahlkampfleiter von US-Präsident Trump, Manafort, hat die US-Staatsanwaltschaft ihr Schlussplädoyer gehalten. Die Anklagebehörde wirft ihm Bank- und Steuerbetrug vor. Manafort habe ein ganzes Lügengespinst errichtet um Millioneneinnahmen zu verbergen. Das Geld soll aus seiner Zeit als Berater für russlandfreundliche Politiker in der Ukraine zwischen 2005 und 2014 stammen. Laut Staatsanwaltschaft versteckte Manafort Millionen Dollar auf ausländischen Konten.

Geschrieben von: Redaktion

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