2015

18. September 2015 – Nachrichten am Mittag

todaySeptember 18, 2015

Hintergrund
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Der namibische Präsident Hage Geingob ist zum Staatsbesuch in den USA eingetroffen. Zunächst führte ihn sein zweitägiger Aufenthalt im Bundesstaat Texas nach San Antonio – das seit April Partnerstadt von Windhoek ist. Hier wurde er vom Bürgermeister der Stadt und dem namibischen Botschafter in den USA begrüßt. Noch heute wird Geingob nach New York weiterreisen, wo er die Auszeichnung zu „Afrikas bestem Staatsoberhaupt des Jahres“ sowie seine fünfte Ehrendoktorwürde erhalten wird. Kommende Woche ist eine Rede Geingobs vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen vorgesehen.

Radikale Islamisten versuchen in Deutschland offenbar, unter Flüchtlingen neue Anhänger anzuwerben. Man beobachte, dass Salafisten als Wohltäter und Helfer auftreten, gezielt den Kontakt suchen und in einschlägige Moscheen einladen, um Flüchtlinge für ihre Sache zu rekrutieren, so Verfassungsschutzpräsident Maaßen in der Rheinischen Post. Gleichzeitig bestehe die Gefahr, dass manche Rechtsradikale durch die aktuelle Hetze gegen Flüchtlinge weiter radikalisiert werden. So habe man bereits Pläne zur Bildung einer rechtsextremen Terror-Zelle aufgedeckt.

Griechenlands Ex-Ministerpräsident Tsipras hat sich offenbar verzockt. Zwei Tage vor der Wahl ist seine Syriza-Partei in den Umfragen zurückgefallen. Die konservative Nea Demokratia hat aufgeholt – und Syriza teilweise sogar überholt. Hauptgrund dafür ist offenbar der Vertrauensverlust – die Bürger sind der Ansicht, Tsipras habe seine Versprechungen nicht einhalten können. Eigentlich wollte Tsipras mit den Neuwahlen erreichen, ohne den rechten Koalitionspartner auszukommen – und sich der Kritiker in den eigenen Reihen zu entledigen.

Nach tagelangen Unruhen am Tempelberg in Jerusalem hat der UN-Sicherheitsrat alle Beteiligten aufgerufen, sich zurückzuhalten. Man sei ernsthaft besorgt über die Zusammenstöße zwischen muslimischen Demonstranten und der israelischen Polizei und drängte sie dazu, den historischen Status quo der für Juden und Muslime heiligen Stätte in Worten und Taten zu achten. Der Tempelberg gilt den Muslimen nach Mekka und Medina als die drittheiligste Stätte des Islam – die Juden verehren die Anlage als den Ort des zweiten jüdischen Tempels. Sie dürfen die Stätte war besichtigen, dort aber nicht beten – das war zuletzt aber immer wieder vorgekommen.

Im Streit um eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge in der EU macht Deutschland jetzt Druck auf die anderen Staaten. Außenminister Steinmeier sagte in der Passauer Neuen Presse, Es könne nicht sein, dass Deutschland, Österreich, Schweden und Italien die Last allein tragen – so funktioniere europäische Solidarität nicht. Wenn es nicht anders gehe, müsse man ernsthaft erwägen, auch das Instrument der Mehrheitsentscheidung anzuwenden. Auch Vize-Kanzler Gabriel sagte in der Bild, Europa sei eine Wertegemeinschaft, die auch auf Mitmenschlichkeit und Solidarität beruhe. Wer diese Werte nicht teile, könne auf Dauer auch nicht auf Geld hoffen.

Auf dem Rotterdamer Bahnhof haben schwerbewaffnete Sondereinheiten einen Mann überwältigt, der sich stundenlang in einem Thalys-Schnellzug verschanzt hatte. Der Mann sei festgenommen worden, so eine Polizeisprecherin – unklar ist noch, ob er tatsächlich bewaffnet war. Die Polizei hatte die Bahnsteige sicherheitshalber evakuiert. Hintergrund ist der Angriff eines schwerbewaffneten Mannes vor vier Wochen in einem Thalys-Schnellzug von Amsterdam nach Paris. Er hatte das Feuer eröffnet – das Ganze ging vermutlich nur glimpflich aus, weil er von vier anderen Passagieren überwältigt wurde.

Am Internationalen Flughafen Hosea Kutako bei Windhoek wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres gut drei Prozent weniger Fluggäste als im Vorjahr begrüßt. Dies teilte die Namibia Airports Company auf Nachfrage gegenüber Hitradio Namibia mit. Insgesamt seien 423.000 Passagiere bis einschließlich Juli abgefertigt worden. Im Juli wurde erneut der höchste Wert mit mehr als 73.000 Passagieren erreicht. Im vergangenen Jahr begrüßte der Flughafen insgesamt knapp 795.000 Passagiere.

Geschrieben von: Redaktion

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