2018

19. Juli 2018 – Nachrichten am Morgen

todayJuli 19, 2018

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Das Ministerium für öffentliche Arbeiten prangert explodierende Kosten im Straßenbau an. Namibia zahle für den Kilometer Bitumen-Straße 12 bis 15 Millionen Namibia Dollar, während die Kosten in Nachbarländern bei 5 bis 8 Millionen Dollar liegen, erklärte Vizeminister Sankwasa James Sankwasa laut Namibian in Briefen an Minister John Mutorwa und Staatssekretär Willem Goeieman. Konkreter Anlass war der Vorschlag der Roads Authority, drei Straßenprojekte ohne Ausschreibung zu erweitern, den Sankwasa als völlig überhöht abgelehnt habe. Dabei handelt es sich laut Bericht um drei Kilometer der Fernstraße Windhoek – Flughafen für 150 Millionen Dollar, um acht Kilometer der Straße Swakopmund–Walvis Bay für 435 Millionen und 21 Kilometer der Straße Windhoek–für eine Milliarde Dollar.

Namibia gehört zu den wenigen Ländern, die die von den Vereinten Nationen gesteckten Ziele im Kampf gegen Aids erreicht haben. Das gehe aus dem jüngsten Bericht von UN Aids hervor, berichtet die Allgemeine Zeitung. Mehr als 90 Prozent der HIV-Infizierten seien sich der Infektion bewusst und würden eine antiretrovirale Behandlung erhalten. Bei über 85 Prozent werde die Viruslast erfolgreich gehemmt. Damit seien zwei der sogenannten 90-90-90-Ziele erreicht und das dritte in greifbarer Nähe. Neben Namibia nennt der UN-Aids-Bericht laut AZ Botswana, Swasiland, Kambodscha und Dänemark als Länder mit erfolgreicher Bilanz. In 50 Staaten dagegen steige die Zahl der Neuinfektionen an. Am Montag beginnt in Amsterdam die Welt-Aids-Konferenz.

Der ehemalige Präsident des Studentenrates an der Universität Namibias, Joseph Kalimbwe, muss sich im Betrugsprozess eine neue Rechtsvertretung suchen. Laut Presseagentur NAMPA legte sein bisheriger Anwalt das Mandat nieder, weil Kalimbwe ihn nicht bezahlen könne. Das Magistratsgericht habe die Verhandlung um zwei Wochen vertagt, um Kalimbwe Zeit zu geben, einen vom Staat gestellten Anwalt zu finden. Kalimbwe war im Mai vergangenen Jahres wegen Betrugs und Urkundenfälschung verhaftet worden und hatte seinen Posten als SRC-Präsident kurz darauf verloren. Er ist auch weiterhin gegen 1000 Namibia Dollar Kaution auf freiem Fuß.

Trotz verstärkter Kampagnen zur Verkehrssicherheit scheint die Zahl der Unfalltoten in Namibia auch in diesem Jahr kaum zu sinken. Bis Mitte Juli seien bereits 276 Menschen bei Unfällen gestorben, teilte der Autounfall-Fonds MVA laut Namibian auf einer Veranstaltung in Keetmanshoop gestern mit. Daher sei zu befürchten, dass die Zahl der Toten auch in diesem Jahr wieder bei über 700 liegen werde. In den vergangenen drei Jahren gab es laut MVA einen stetigen Anstieg – von 702 Toten im Jahr 2015 auf 734 Tote 2016 und 774 im vergangenen Jahr.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International begrüßt das Ende des Ausnahmezustands in der Türkei. Der stellvertretende Europa-Direktor Fillippou mahnte aber: Wenn dies mehr als eine kosmetische Geste sein solle, müssten weitere Schritte folgen. Ankara habe den Ausnahmezustand dazu benutzt, kritische Stimmen zum Verstummen zu bringen und Grundrechte zu beschneiden. Im Zuge des von Präsident Erdogan verhängten Notstands waren etwa 80 Tausend Menschen im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putschversuch festgenommen worden.

Als Reaktion auf die US-Strafzölle erhebt die Europäische Union ab sofort ihrerseits eine Sonderabgabe auf Stahlprodukte. Die 25 Prozent gelten ab einer bestimmten Einfuhrmenge. Brüssel will so verhindern, dass der europäische Markt von Billig-Importen überschwemmt wird. EU-Handelskommissarin Malmström erklärte: Man habe keine andere Wahl, als Maßnahmen zum Schutz der heimischen Industrie zu ergreifen. Die deutsche Wirtschaftsvereinigung Stahl begrüßt dies als klare Zeichen, der europäische Autoherstellerverband Acea warnt hingegen vor höheren Preisen.

Geschrieben von: Redaktion

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