22. Juni 2018 – Nachrichten am Morgen

Der geplante Phosphat-Abbau vor der Küste Namibias durch das Unternehmen Namibian Marine Phosphate NMP darf vorerst nicht stattfinden. Laut Allgemeiner Zeitung hat Umweltminister Pohamba Shifeta die Umweltfreigabe vom November 2016 gestern erneut aufgehoben und weitere Studien zu den möglichen Folgen des Phosphat-Abbaus am Meeresboden gefordert. Die Entscheidung erfolgte nach einer Anhörung am Montag, die wiederum nötig geworden war, nachdem NMP gegen eine zuvor erfolgte Annullierung der Freigabe erfolgreich geklagt hatte. Der umstrittene Abbau 120 Kilometer südwestlich von Walvis Bay ist damit jedoch noch nicht endgültig aufgehoben. Umweltschützer haben Bedenken wegen der Folgen für das Ökosystem im Meer. Die Fischfangbranche versucht zudem aus Sorge um die Fischbestände, den Abbau gerichtlich untersagen zu lassen.

Der Vorstand des Pathologischen Instituts Namibias NIP hat drei der fünf Manager suspendiert. Das habe die verbleibende Geschäftsführung gestern bestätigt, berichtet der Namibian. Am vergangenen Freitag war bereits Geschäftsführer Augustinus Katiti suspendiert worden. Gegen ihn wird ein Disziplinarverfahren wegen Verfehlungen und Misswirtschaft eingeleitet. Laut Namibian war der Vorstand vergangene Woche darüber informiert worden, dass die Regierung dem Institut rund 710 Millionen Namibia Dollar schulde. Gesundheitsminister Bernard Haufiku hatte auf stark überzogene Preise des NIP verwiesen, die das Dreifache von dem betragen würden, was das Lancet Labor in Südafrika berechne.

Die Bewohner von Swakopmund sind bereit, die geplante Installation von Überwachungskameras auch finanziell zu unterstützen. Das habe eine Umfrage der Stadtverwaltung ergeben, berichtet die Allgemeine Zeitung. 85 Prozent der knapp 8500 Befragten hätten einer zusätzlichen Abgabe von 10 Namibia Dollar im Monat zugestimmt. Das Vorhaben werde auf der nächsten Sitzung der Stadtführung besprochen. Mit den Überwachungskameras will die Stadt gegen die Kriminalität vorgehen. Im Stadtteil Vineta waren diese Woche zwei Frauen in zwei verschiedenen Fällen mit vorgehaltenem Messer beraubt worden. Laut AZ konnte die Polizei mit Hilfe der Nachbarschaftswache drei Verdächtige verhaften.

Die namibische Polizei NAMPOL hat für ihre Ausrüstung ab sofort ein eigenes Lagerzentrum zur Verfügung. Das so genannte Central Logistics Warehouse sei gestern offiziell vom Windhoeker Bürgermeister Muesee Kazapua eingeweiht worden, meldet die Presseagentur NAMPA. Demnach hat der Bau des Lagers 46 Millionen Namibia Dollar gekostet. Bisher hatte NAMPOL eine Lagerhalle gemietet. Kazapua bezifferte die bisherigen Mietkosten auf 125.000 Dollar im Monat. Das neue Lagerzentrum bezeichnete er als Zugewinn für die Infrastruktur der Stadt Windhoek.

Das US-Militär soll für die Unterbringung der rund 20.000 illegal ins Land gekommenen Migranten-Kinder sorgen. Die Plätze seien für Minderjährige bestimmt, die ohne Begleitung durch Erwachsene über der Grenze gelangt sind, heißt es.

Im Handels-Streit mit den USA gelten von heute an Gegenzölle in der EU. Aufschläge gibt es auf Jeans, Whiskey und Motorräder aus den USA – seit Juni bereits erheben die USA Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus Europa.