2016

29. Januar 2016 – Nachrichten am Morgen

todayJanuar 29, 2016

Hintergrund
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Farm in Namibia (Symbolbild); © Christian Trede

In Okahandja erscheint heute ein deutschsprachiger Farmer vor dem Haftrichter, der einen Wilderer erschossen haben soll. Das hätten die Polizei und ein Anruf auf der Farm Otukaru 25 Kilometer östlich von Okahandja bestätigt, berichtet die Allgemeine Zeitung. Demnach hatte der 43-jährige Farmer am Mittwochnachmittag vier Wilderer beim Abhäuten eines frisch erlegten Kudus überrascht. Eine Kugel aus der Jagdwaffe des Farmers soll einen der Männer tödlich in den Rücken getroffen und zugleich einen Hund getötet haben. Die anderen Männer flohen mit ihren Hunden in den Busch. Der 74-jährige Vater des Verhafteten erstattete laut AZ Anzeige wegen illegaler Jagd auf der Farm.

In Windhoek hat sich gestern ein Mann der Polizei gestellt, der die Standard Bank um mehr als vier Millionen Namibia Dollar betrogen haben soll. Das berichtet der Namibian. Der 32-jährige ehemalige Mitarbeiter der Bank, Charles Manale, sei mit seinem Anwalt beim Generalinspektor der Polizei, Sebastian Ndeitunga, erschienen und ohne Handschellen abgeführt worden. Er erhalte eine Zelle für sich, weil er in Medien als Transvestit bezeichnet worden war. Manale war seit Dezember gesucht worden, nachdem er bei der Standard Bank offenbar Beträge auf sein Privatkonto überwiesen hatte.

In Genf soll heute die Friedenskonferenz für Syrien beginnen. Ob die Verhandlungen aber tatsächlich stattfinden werden, ist immer noch unklar. Grund ist ein Streit verschiedener Teilnehmer untereinander, vor allem in der Frage, wer die Interessen der syrischen Opposition vertritt.

Italiens Ministerpräsident Renzi ist heute bei der deutschen Kanzlerin Merkel in Berlin zu Gast. Auch hier steht die Flüchtlingspolitik im Mittelpunkt. Die Regierung in Rom weigert sich, ihren Anteil an der EU-Flüchtlingshilfe für die Türkei zu überweisen. Dies blockiert einen mit Ankara vereinbarten Aktionsplan zur Grenzsicherung.

Die Große Koalition in Deutschland hat ihren Streit um das Asylpaket II beendet. CDU, CSU und SPD einigten sich in Sachen Familiennachzug bei Syrern darauf, dass bei Flüchtlingen, die nicht persönlich verfolgt werden, die Angehörigen zwei Jahre lang nicht nachkommen dürfen. Außerdem sollen Marokko, Algerien und Tunesien zu sogenannten sicheren Herkunftsstaaten erklärt werden, um die Ablehnung von Asylanträgen aus diesen Ländern zu erleichtern.

Polens national-konservative Regierung hat eine weitere umstrittene Justizreform durchs Parlament gebracht. Die Abgeordneten der Partei Recht und Gerechtigkeit stimmten am Abend für ein Gesetz, mit dem alle Staatsanwaltschaften, auch auf regionaler Ebene, direkt dem Justizministerium unterstellt werden. Die Funktion des Generalstaatsanwalts übernimmt der Justizminister selbst. Er hat damit das Recht, bei jeder Ermittlung persönlich einzugreifen.

Der umstrittene republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat seine Drohung wahr gemacht und die letzte Fernsehdebatte mit seinen Rivalen vor dem Vorwahl-Auftakt in Iowa boykottiert. Etwa eine Viertelstunde nach Beginn der Debatte in Des Moines trat Trump knapp fünf Kilometer entfernt bei einer von ihm organisierten Veranstaltung zur Unterstützung von Armeeveteranen auf. Hintergrund ist ein Streit zwischen Trump und der Fernsehmoderatorin Kelly, die die TV-Debatte moderiert hat.

Die Universität Namibias (UNAM) muss Studenten registrieren, auch wenn diese die Registrierungsgebühren nicht zahlen. Das sieht laut Presseagentur NAMPA eine Anweisung der Ministerin für Hochschulwesen, Itah Kandjii-Murangi vor, die sie nach einem Treffen mit dem Management der UNAM erteilt habe. Zugleich betonte die Ministerin, dass Studenten die Gebühren zahlen müssen, um zur Prüfung am Ende des Semesters zugelassen zu werden. Dieselbe Regelung galt bereits für die Wissenschaftsuniversität NUST. Wie die Hochschulen in den kommenden Monaten ihre laufenden Kosten decken sollen, wurde nicht mitgeteilt. UNAM und NUST hatten vor finanziellen Engpässen gewarnt.

Die Meat Corporation Namibias (MeatCo) will die Schlachthöfe in Oshakati und Katima Mulilo nicht weiter nutzen. Das meldet die Presseagentur NAMPA. Stattdessen werde das Unternehmen einen mobilen Schlachtdienst einführen, der dem Bedarf der kommunalen Farmer im Norden und Nordosten Namibias gerecht werde. Als Grund nannte MeatCo Verluste von fast 43 Millionen Namibia Dollar im vergangenen Jahr. Damit steige die Summe der aufgelaufenen Defizite auf 354 Millionen Dollar. Seit 1991 hatte MeatCo die regierungseigenen Schlachthöfe in Oshakati und Katima Mulilo gepachtet.

Geschrieben von: Redaktion

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