30. Juni 2017 – Nachrichten am Morgen

Die Polizei hat in den vergangenen Tagen mehrere mutmaßliche Viehdiebe erwischt. Laut Presseagentur NAMPA wurden in Otjiwarongo und am Kontrollposten zwischen Okahandja und Windhoek zwei Männer und eine Frau gefasst, die ohne Genehmigung vier Rinder geschlachtet und transportiert haben sollen. Der Wert der beschlagnahmten Schlachtkörper betrage rund 32.000 Namibia Dollar. Außerdem nahm die Polizei einen Verwandten des Bürgermeisters von Henties Bay, Herman Honeb, fest, der diesem ein Rind geliefert habe. Honeb ist bereits wegen illegalen Verkaufes von Fleisch angeklagt und gegen Kaution freigelassen worden. Das Rind stammt wohl von einer Farm im Raum zwischen Usakos und Uis.

Regional-Gouverneure sollten ihre Rede zur Lage der Region bereits im April halten. Das habe Präsident Hage Geingob gestern auf einem Treffen mit den Gouverneuren im Staatshaus gefordert, berichtet der Namibian. Sie müssten unmittelbar nach seiner Rede zur Lage der Nation stattfinden, so Geingob. Laut Presseagentur NAMPA warf er manchen Gouverneuren zudem vor, als Repräsentanten ihrer Region aufzutreten und Forderungen zu stellen, anstatt sich als Vertreter der Regierung zu verstehen. Die Gouverneure der 14 Regionen hatten Geingob bei dem Treffen Bericht erstattet.

In den USA ist der sogenannte „Muslim Ban“ in Kraft getreten. Menschen aus sechs muslimisch geprägten Ländern dürfen für 90 Tage nicht mehr in die USA einreisen. Betroffen sind Reisende aus Libyen, Syrien, Somalia, dem Iran, dem Jemen und dem Sudan, die keine familiäre oder berufliche Beziehung in die Vereinigten Staaten nachweisen können. Das Oberste Gericht hatte die Pläne von Präsident Trump nach einem monatelangen juristischen Tauziehen in Teilen zugelassen.

In Tokio beginnt heute der erste Prozess gegen Verantwortliche der Katastrophen-Atomanlage von Fukushima. Angeklagt sind drei Ex-Manager der japanischen Betreibergesellschaft Tepco.  Ihnen wird vorgeworfen, die Sicherheitsmaßnahmen des AKWs nicht ausreichend verstärkt zu haben. Im März 2011 kam es nach einem Tsunami in mehreren Reaktoren in Fukushima zur Kernschmelze.

Die Einwohner von Windhoek müssen sich erneut auf drastisch erhöhte städtische Gebühren gefasst machen. Laut Allgemeiner Zeitung steigen die Grundstückssteuer um 15 Prozent, der Preis für Wasser um 13 und die Gebühr für Müllabfuhr um 10 Prozent. Gestern Abend sei der Haushaltsentwurf für das neue Finanzjahr ab 1. Juli vom Stadtrat gebilligt worden. Die Ausgaben betragen demnach 4,6 Milliarden, die Einnahmen jedoch nur 4,1 Milliarden Namibia Dollar. Daraus ergibt sich ein Defizit von rund 500 Millionen Dollar. Laut AZ ist es damit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr, als es bei 222 Millionen Dollar lag.

In Namibia ist erstmals eine Ehe annulliert worden, weil Mann und Frau nie miteinander geschlafen haben. Laut Namibian handelt es sich um ein Urteil des Obergerichtes in Oshakati. Demnach hatte ein chinesischer Ladenbesitzer im Oktober 2011 eine Angestellte geheiratet. Er habe jedoch kaum Englisch und gar nicht Oshivambo sprechen können. Zudem habe er sich geweigert, mit seiner Frau zu schlafen und sie in sein Haus aufzunehmen. Das Gericht annullierte die Ehe nun mit der Begründung, aufgrund des fehlenden Geschlechtsverkehrs sei sie nie ganz vollzogen worden. Beide Betroffenen gelten nicht als geschieden, sondern erhalten ihren Status von vor der Eheschließung zurück.