2015

8. November 2015 – Nachrichten am Morgen

todayNovember 8, 2015

Hintergrund
share close

In der Großen Koalition in Deutschland herrscht weiter Uneinigkeit, was das weitere Vorgehen in der Flüchtlingspolitik angeht. Die CSU unterstützt Pläne, wonach syrische Flüchtlinge in Zukunft nur noch auf Zeit anerkannt werden sollen. CDU-Innenminister de Mazière hatte den Vorschlag rasch zurückgezogen, nachdem sich vor allem der Koalitionspartner SPD brüskiert gezeigt hatte. Bayerns Innenminister Herrmann von der CSU will die Pläne noch nicht aufgeben.

EU-Parlamentspräsident Schulz will die Beziehungen zwischen Europäischer Union und dem Iran verbessern. Nach der Einigung im Atomstreit beginne jetzt die entscheidende Phase. Schulz betonte bei seinem Besuch in Teheran, dass das Land eine Schlüsselrolle in der Region spiele. In der Syrien-Frage hatte es allerdings keine Annäherung gegeben. Der Iran steht weiter an der Seite von Machthaber Aassad. Gemeinsames Ziel ist aber die Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat.

In Kroatien wird heute ein neues Parlament gewählt. Der Wahlkampf stand auch im Zeichen der Flüchtlingskrise. Es läuft auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den regierenden Sozialdemokraten und den oppositionellen Rechtskonservativen hinaus. Der amtierende Regierungschef Milanovic betonte mehrfach, keinen Zaun bauen zu wollen. Die Rechtskonservativen kritisierten daraufhin den ihrer Meinung nach zu laschen Umgang mit den Flüchtlingen. Kroatien liegt auf der Westbalkan-Route, allerdings bleiben ohnehin nur sehr wenige Schutzsuchende in Kroatien.

In Myanmar haben die ersten freien Parlamentswahlen seit 25 Jahren begonnen. Mehr als 30 Millionen Menschen sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Favoritin auf den Wahlsieg ist die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi, die sich für einen demokratischen Neubeginn in dem südostasiatischen Land einsetzt. Vor vier Jahren wurde die fast fünf Jahrzehnte andauernde Militärherrschaft im ehemaligen Birma beendet. Mit Spannung wird nun darauf gewartet, ob das Militär nach dem Urnengang tatsächlich die Macht vollständig an eine demokratisch gewählte Regierung abtritt.

Großbritannien hat zahlreiche weitere im ägyptischen Scharm el Scheich gestrandete britische Touristen in die Heimat zurückgeholt. Nach dem mutmaßlich durch einen Bombenanschlag verursachten Absturz eines russischen Ferienfliegers brachten Passagiermaschinen fast 2.000 Briten zurück auf die Insel. Die Maschine war vor gut einer Woche abgestürzt. Keiner der 224 Insassen überlebte. Die britische Regierung hält es für sehr wahrscheinlich, dass es tatsächlich ein Anschlag war.

Bei der deutschen Lufthansa wird heute nicht gestreikt. Die Gewerkschaft Ufo hat eine Pause angekündigt. Trotzdem müssen Passagiere mit Einschränkungen rechnen. Strittig sind noch immer die Regelungen zu den Betriebs- und Übergangsrenten der Flugbegleiter. Die Gewerkschaft verlangt ein neues Angebot. Von morgen an soll es bis Freitag weitere Streiks geben.

Geschrieben von: Redaktion

Rate it

0%